Vorbemerkung: Es wird berücksichtigt, dass die Umstellungen durch COVID die Gesellschaft vor Herausforderungen stellt, die zunächst technisch nicht sicher umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund wird eine gewisse Einschränkung der Aktionärsrechte im Vergleich zur Präsenz-HV für die Hauptversammlung 2021 akzeptiert. Wir erwarten allerdings, dass die Gesellschaft langfristig zur Präsenzhauptversammlung zurückkehrt oder, sollte dies aufgrund der Fortdauer der Krisensituation weiterhin nicht möglich sein, die Voraussetzungen schafft, um eine echte virtuelle, interaktive Hauptversammlung unter Einräumung aller Rechte wie auch in einer Präsenz-HV abzuhalten. Darüber hinaus erwarten wir von der Gesellschaft, dass diese selbst oder über angehörige Interessenverbände ihren Einfluss auf den Gesetzgeber geltend macht, dass die exzessiven Beschränkungen der Aktionärsrechte in der virtuellen HV aufgehoben und Rechte wie in einer Präsenz-HV eingeräumt werden. TOP 1 Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses, des gebilligten Konzernabschlusses sowie der zusammengefassten Konzernlageberichte für die Francotyp-Postalia Holding AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2020 sowie des Berichts des Aufsichtsrats Keine Abstimmung erforderlich TOP 2 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 a) Carsten Lind Zustimmung Begründung: Die Francotyp-Postalia konnte trotz strukturellen Branchenschwierigkeiten und der COVID-19-Pandemi den Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau i.H.v. 195,9 Mio. EUR halten (Vorjahr 209,1 Mio. EUR). Das EBITDA nach Bereinigungen der einmaligen Sondereffekte beläuft sich auf 21,1 Mio. EUR (Vorjahr 33,3 Mio. EUR). Die starken Sondereffekte belasten auch das Konzernergebnis stark, welches auf -15,1 Mio. EUR sinkt. Ob der neue CEO Herr Lind die Francotyp-Postalia erfolgreich umstrukturieren kann, werden die folgenden Jahre erst noch zeigen und kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bewertet werden. Fakt ist allerdings, dass trotz Vorstandswechsel keine klaren strategischen Änderungen oder Umstrukturierungen im Unternehmen zu erkennen sind. Die SdK wird in Zukunft kritisch beobachten, ob dieser personelle Wechsel zielführend war. b) Patricius de Gruyter Zustimmung Begründung: Wie bereits unter Top 2 a) erläutert, zeigen die Unternehmenszahlen eine negative Veränderung zum Vorjahr. Allerdings ist die Umstrukturierung eines internationalen Unternehmens aus der „Old Economy“ hin zu einem digital agierenden Unternehmen ein aufwendiges Unterfangen. Das Unternehmen scheint auf einem guten Weg zu sein, diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, weshalb der Entlastung der Vorstände Herr Gruyter, Herr Meise und Herr Günther zugestimmt wird. c) Sven Meise Zustimmung Begründung: siehe Top 2 b) d) Rüdiger Andreas Günther Zustimmung Begründung: siehe Top 2 b) TOP 3 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 a) Dr. Alexander Granderath Ablehnung Begründung: So wie im vergangenen Jahr stimmt die SdK einer Entlastung des Aufsichtsrates nicht zu. Der Aufsichtsrat war in der Vergangenheit mitverantwortlich für die unklare Entscheidung den CEO Herrn Günther das Vertrauen zu entziehen. Nachdem dieser noch ca. zwei Monate zuvor einen neuen Vertrag erhalten hatte. Außerdem sieht die SdK nicht die gesamte Aktionärsstruktur im Aufsichtsrat vertreten und den Hauptaktionär überrepräsentiert. b) Lars Wittan Ablehnung Begründung: siehe Top 3 a) c) Klaus Röhrig Ablehnung Begründung: siehe Top 3 a) d) Dr. Mathias Schindl Ablehnung Begründung: siehe Top 3 a) e) Botho Oppermann Ablehnung Begründung: siehe Top 3 a) TOP 4 Beschlussfassung über Neuwahlen zum Aufsichtsrat a) Herr Dr. Alexander Granderath Ablehnung Begründung: Die SdK unterstützt keine der vorgeschlagenen Personen bei der Wahl in den Aufsichtsrat. Bei Herrn Wittan und Herrn Granderath sieht die SdK eine starke Verbindung zum einzigen Großaktionär, Herrn Elgeti und somit eine zu einseitige Ausrichtung des Aufsichtsrates. b) Herr Lars Wittan Ablehnung Begründung: siehe Top 4 a) c) Herr Klaus Röhrig Ablehnung Begründung: Die Abwahl von Herrn Günther als CEO im vergangenen Jahr ist immer noch unverständlich und nicht nachvollziehbar. An dieser Entscheidung war auch Herr Röhrig maßgeblich mitbeteiligt. Die SdK unterstützt die Wiederwahl von Herrn Röhrig in den Aufsichtsrat nicht. TOP 5 Beschlussfassung über die Bestellung des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2021 Ablehnung Begründung: KPMG prüft die Francotyp-Postalia bereits seit dem Geschäftsjahr 2009. Die SdK fordert spätestens alle 10 Jahre den Wechsel des Abschlussprüfers. Aus diesem Grund stimmt die SdK der Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer nicht zu. TOP 6 Beschlussfassung über die Billigung des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands Ablehnung Begründung: Grundsätzlich entspricht das Vergütungssystem in vielen Punkten den Vorstellungen der SdK. Zusätzlich wurde das Konzept übersichtlich gestaltet. Allerdings lehnt es die SdK aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrungen mit Aktienoptions-Programmen ab Vergütungssysteme mit solchen Konzepten zu unterstützen. TOP 7 Beschlussfassung über die Vergütung und das Vergütungssystem für die Mitglieder des Aufsichtsrats Zustimmung Begründung: Die Vergütung der Aufsichtsräte ist angemessen, marktüblich und spiegelt den Aufwand der Tätigkeit wider. Die SdK unterstützt das Vergütungskonzept. Hinweis: Auf der Hauptversammlung kann aus sachlichen Gründen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen von oben genanntem Abstimmungsverhalten abgewichen werden.
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