Geplantes Abstimmungsverhalten der SdK auf der ordentlichen Hauptversammlung am 27.04.2022



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TOP 1 Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und des gebilligten Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021, des zusammengefassten Lageberichts für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und den Konzern, des Vorschlags des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns, des Berichts des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2021 sowie des erläuternden Berichts des Vorstands zu den Angaben nach §§ 289a, 315a HGB

 

Keine Abstimmung erforderlich

 

 

TOP 2 Verwendung des Bilanzgewinns

 

Zustimmung

 

Begründung: Es wurde ein Jahresgewinn erzielt, der zwar (wieder einmal) durch eine unerwartete Aktivität, in 2021 ein verlorener Schiedsgerichtsprozess wegen eines Wasserwerks in Chile (Projekt ab 2011 bei Hochtief), außerordentlich um 195 Mio. € gemindert wurde. Infolgedessen beträgt die Dividende nurmehr 1,91 € je Aktie und damit nur 1/3 des alten Höchststands von 5,80 in 2019.

 

 

TOP 3 Entlastung der Mitglieder des Vorstands

 

Zustimmung

 

Begründung: Der Umsatz und das Ergebnis wurden gegenüber 2020 trotz weiter starkem Corona-Einflusses gesteigert, wenn man die Bereinigung von 50% der Thiess-Aktivitäten an den Private Equity Fond Eliott/ Paul Singer als solche akzeptiert. Immerhin hat im Vorjahr der verlorene Schiedsgerichtsprozess gegen Chevron über 1 Mrd. € gekostet, und der Verkauf der BICC-CIMIC-Aktivitäten in Dubai an einen Investor weitere mindestens 700 Mio. $ Nachschuss. Nach IFRS hat sich das Ergebnis gegenüber Vorjahr halbiert. Insgesamt kann dem Vorstand für 2021 jedoch Entlastung erteilt werden.

 

 

TOP 4 Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats

 

Ablehnung

 

Begründung: Das für Minderheitsaktionäre folgenschwere Aktienkurs-Desaster (von 146 € in 2018 auf jetzt 65 €) ist vor allem auf die 17 Mrd. € schwere Übernahme von Abertis durch Atlantia/ACS und Hochtief zurückzuführen. ACS hat seine Beteiligung an Abertis mit alten und neuen Hochtief-Aktien zu 146 € an Atlantia bezahlt und damit, gemessen am heutigen Kurs, ein sehr gutes Geschäft gemacht. Atlantia hat bis dato 1/3 seiner Hochtief-Aktien (8% der Hochtief-Aktien) am Markt verkauft und will den Rest von knapp 16% (2/3 seines Ursprungbestandes) einem interessierten Investor andienen. Dies wird den Kurs von knapp 65 € weiter belasten, bis ein langfristiger Investor gefunden sein wird. Der Aufsichtsrat von Hochtief, der mehrheitlich mit ACS-Managern besetzt ist, hat dieser Transaktion von ACS mit Hochtief-Aktien als Aktienwährung zugestimmt, die in dieser Konstellation nicht im Interesse der Minderheitsaktionäre gewesen war.

 

 

TOP 5 Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers

 

Zustimmung

 

Begründung: KPMG ist seit 3 Jahren im Unternehmen tätig, die Nicht-Prüfungsleistungen liegen mit gut 10% der Prüfungsleistungen auf einem akzeptablen Niveau, das nicht sofort eine formelle Unabhängigkeit ausschließt. Dennoch spricht sich die SdK für eine strikte Trennung von Abschlussprüfung und Beratung aus.

 

 

TOP 6 Beschlussfassung über die Billigung des Vergütungsberichts

 

Zustimmung

 

Begründung: Das Vorstandsvergütungssystem atmet mit der Ergebnisentwicklung und hat in 2020 und 2021 den Realitätscheck, ob es im Gleichklang zur Entwicklung der Aktie steht, beweisen können. Es wäre Vorstand und dem gesamten Aktionariat zu wünschen, dass in Zukunft wieder eine Aufwärtsentwicklung bei Vergütung und Aktienkurs einsetzt und in 2021 sämtliche Altlasten bereinigt wurden.

 

 

TOP 7 Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien auch unter Ausschluss eines Andienungsrechts und zu deren Verwendung auch unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre sowie Ermächtigung zur Einziehung erworbener eigener Aktien und Kapitalherabsetzung und Aufhebung der bestehenden Ermächtigung

 

Ablehnung

 

Begründung: Der Zeitpunkt dieser Kapitalia erscheint verfrüht, da die noch zur Verfügung stehenden maximal 6,5% des Grundkapitals (alte Kapitalia) als auskömmlich erscheinen und wohl trotz des Ukraine-Kriegs ausgelösten kurzzeitigen Börsenkursverfalls der Hochtief-Aktie Ende Februar/Anfang März 2022 wohl nicht nennenswert ausgeschöpft worden sind.

 

 

TOP 8 Ermächtigung der Gesellschaft zum Einsatz von Eigenkapitalderivaten im Rahmen des Erwerbs eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG sowie zum Ausschluss des Andienungs- und Bezugsrechts und Aufhebung der bestehenden Ermächtigung

 

Ablehnung

 

Begründung: Die SdK sieht in dem Erwerb von Eigenkapital-Derivaten (Optionsscheine u.Ä.) eine Spekulationsmöglichkeit, die nur dem Eigentümer der Gesellschaft zukommen sollte.

 

 

 

TOP 9 Aufhebung der Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelanleihen , Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen oder einer Kombination dieser Instrumente und des korrespondierenden bedingten Kapitals, Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen oder einer Kombination dieser Instrumente und zum Ausschluss des Bezugsrechts auf diese Options- oder Wandelanleihen, Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen oder eine Kombination dieser Instrumente nebst gleichzeitiger Schaffung eines bedingten Kapitals und Satzungsänderungen

 

Ablehnung

 

Begründung: Dieser Beschlussvorschlag steht im formalen Widerspruch zu TOP 7 und TOP 8. Reine Vorratsbeschlüsse lehnt die SdK ab. Im Übrigen ist durch den Verkauf der Hochtief-Anteile von Atlantia (in 2019 und jetzt in 2022) genügend Freefloat auf dem Markt. Eine weitere Verwässerung der freien Minderheitsaktionäre ist nicht in deren Interesse. Außerdem zeigt die Gesellschaft durch das laufende Rückkaufprogramm bei Hochtief und den bevorstehenden Squeeze-out von Cimic, dass sie mehr Potential in dem Kauf von eigenen Anteilen sieht als im Fremderwerb am Markt. Ein Kapitalbedarf ist nicht erkennbar.

 

 

TOP 10 Beschlussfassung über die Aufhebung des bestehenden genehmigten Kapitals I, die Schaffung eines genehmigten Kapitals und die entsprechenden Satzungsänderungen

 

Ablehnung

 

Begründung: Dieser Beschlussvorschlag steht im formalen Widerspruch zu TOP 7 und TOP 8. Reine Vorratsbeschlüsse lehnt die SdK ab. Im Übrigen ist durch den Verkauf der Hochtief-Anteile von Atlantia (in 2019 und jetzt in 2022) genügend Freefloat auf dem Markt. Eine weitere Verwässerung der freien Minderheitsaktionäre ist nicht in deren Interesse. Außerdem zeigt die Gesellschaft durch das laufende Rückkaufprogramm bei Hochtief und den bevorstehenden Squeeze-out von Cimic, dass sie mehr Potential in dem Kauf von eigenen Anteilen sieht als im Fremderwerb am Markt.

 

Hinweis: Auf der Hauptversammlung kann aus sachlichen Gründen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen von oben genanntem Abstimmungsverhalten abgewichen werden.

 



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