Geplantes Abstimmungsverhalten der SdK auf der außerordentliche Hauptversammlung am 24.03.11



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a.o. Hauptversammlung der P&I Personal und Information AG am 24.03.2011

Voraussichtliches Abstimmungsverhalten der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Top 1
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag

Ablehnung.
Begründung: Die methodische Vorgehensweise zur Berechnung des Abfindungsangebots sowie der Garantiedividende erscheinen im Großen und Ganzen korrekt. Kritische Punkte sind eine relativ hohe Marktrisikoprämie von 5%, aber auch die verwendeten Multiplikatoren (z.B. EV/EBITDA 9,0x), die nicht einen eventuellen Paketzuschlag (sprich möglichen Verkauf an Investoren oder Wettbewerber) berücksichtigen. Nimmt man z.B. ein EV/EBITDA von 12x (das durchaus im Rahmen von strategischen Kaufpreismultiplikatoren liegt), würde P&I statt mit EUR 171 Mio. mit EUR 210 Mio. bewertet werden, 25% höher als das aktuelle Abfindungsangebot. Dahingegen scheint die vorgeschlagene Garantiedividende/Ausgleichszahlung (EUR 1,55 nach Steuern), die einer Ausschüttungsquote von 70% und einer Rendite von über 5% (beim aktuellen Kurs) entspricht, durchaus angemessen. Neben Kritik an der Methode sind die zu Grunde liegenden Annahmen sehr konservativ. Speziell die hohen F&E Aufwendungen sollten sich mittelfristig in höheren Umsätzen niederschlagen, so dass die Wachstumsraten (speziell nach 2012) über den 3,9% p.a. Annahmen der Verwaltung und des Großaktionärs liegen sollten, woraus sich auch ein höherer Abfindungspreis errechnen lässt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Kosten für die Erstellung eines Bewertungsgutachtens und der Vertragsprüfung zur Hälfte von P&I getragen werden müssen.
Der größte Kritikpunkt ist jedoch, dass die Gefahr besteht, dass Carlyle (Argon) Maßnahmen trifft, die zu Lasten der verbliebenen freien Aktionären gehen. Ein Hinweis in dieser Richtung ist ein geplantes Darlehen von P&I an Carlyle von über EUR 30 Mio. Dieses Darlehen soll mit 3% verzinst werden, was zwar gegenüber der aktuellen Anlage der freien Gelder (Termingeld) von geschätzt 1,5% ein Vorteil ist, aber bei weitem nicht risikoadäquat ist. Carlye (und die entsprechenden Töchter), als Private Equity Investor, handelt in einem aggressiven Umfeld mit hohen Verschuldungsraten. Speziell im gegenwärtigen Krisenumfeld muss dafür ein angemessener Risikozuschlag erfolgen. Freie Kredite von Banken oder Anleihegläubigern an Carlyle rentieren sicher über 7%. Freie Kredite sollten damit der Maßstab für einen angemessenen Zinssatz sein. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die hohen Reserven von P&I verringert werden und damit die Solidität der Firma vermindern. Die SdK behält sich vor, abhängig vom Verlauf der HV und weiteren Prüfungen, gegebenenfalls ein Spruchstellenverfahren einzuleiten. Auf jeden Fall wird die SdK die weitere Gestaltung der Beziehung Carlyle/P&I (unter dem Aspekt der Benachteiligung der freien Aktionäre) unter die Lupe nehmen.

Auf der Hauptversammlung kann aus sachlichen Gründen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen von oben genanntem Abstimmungsverhalten abgewichen werden.

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Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.