Geplantes Abstimmungsverhalten der SdK auf der ordentliche Hauptversammlung am 10.05.07



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Hauptversammlung der SAP AG am 10.05.2007 am

Voraussichtliches Abstimmungsverhalten der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

TOP 1 Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses, des gebilligten Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Konzernlageberichts sowie des Berichts des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2006

Keine Abstimmung erforderlich.

TOP 2 Verwendung des Bilanzgewinns

Der Erhöhung der Dividende von 0,36 auf 0,46 € je Aktie wird zugestimmt.
Sie entspricht 30 % des Konzerngewinns und liegt damit unterhalb der von der SdK im Normalfall geforderten Ausschüttungsquote von 50 %. Nur wenn es der SAP gelingt, sich wieder als Wachstumsunternehmen zu profilieren, kann diese vergleichsweise geringe Ausschüttungsquote akzeptiert werden.

Top 3 Entlastung des Vorstands

Aufgrund des wiederum verbesserten Ergebnisses kann der Vorstand entlastet werden.
Kritisch ist jedoch anzumerken, dass der Markt scheinbar Zweifel an dem Wachstumspotential des Unternehmens hegt. Der Aktienkurs ist deshalb in den letzten 12 Monaten doch erheblich gesunken. Damit sank auch das KGV von 29 auf 20. Aufgabe des Vorstands ist es jetzt, durch ein höheres Umsatzwachstum mit den neuen Produkten einerseits und einer Verbesserung der Umsatzmarge durch ein strenges Kostensenkungsprogramm andererseits die Befürchtungen des Marktes zu widerlegen.

TOP 4 Entlastung des Aufsichtsrats

Wir empfehlen, den AR zu entlasten.
Trotzdem ist darauf hinzuweisen, dass der AR mit den Veränderungen im Vorstand Unruhe in die Bewertung des Unternehmens gebracht hat. Auch ist die Bindung der variablen Vergütung des Aufsichtsrats an die Dividende, also an eine eigene Entscheidung, nicht überzeugend. Die SdK setzt sich in einem dualen System (Vorstand/Aufsichtsrat) für eine fixe Vergütung des AR ein.

TOP 5 Wahl des Abschlussprüfers

Dem Vorschlag wird zugestimmt.
Der AR wird jedoch gebeten, zu prüfen, ob er nicht das WP-Unternehmen alle 10 Jahre austauschen will. Dies könnte ein angemessener Zeitraum sein, den Balanceakt zwischen der wachsenden Abhängigkeit eines Dienstleisters mit der Dauer der Geschäftsverbindung und der notwenigen Einarbeitungszeit eines neuen WP-Unternehmens richtig zu entscheiden.

TOP 6 Wahlen zum Aufsichtsrat

Wir schlagen eine Einzelwahl vor.
Von den vorgeschlagenen Kandidaten lehnen wir die Herren Mehdorn und Wucherer für die vorgesehene Funktion ab.
Begründung:
- Es ist nicht ersichtlich, wie Herr Mehdorn mit seinen beruflichen Erfahrungen in der Druckmaschinenbranche und dem Bahngeschäft der Aufsichtsratstätigkeit bei der SAP wesentliche Impulse geben kann. Weiter dürfte er mit seiner Aufgabe bei der Bahn AG zeitlich voll ausgelastet sein.

- Herr Wucherer ist als aktiver Vorstand bei dem Großunternehmen Siemens voll ausgelastet, zumal er Reise- und zeitintensive Aufgaben in Asien erfüllt. Darüber hinaus hält er bereits 3 AR-Positionen, die möglicherweise um einen weiteren Aufsichtsposten bei der Leoni AG erweitert werden. Mit SAP bekleidete er also 5 AR-Positionen zusätzlich zu seiner aktiven Vorstandstätigkeit.
Wir halten diese Voraussetzungen nicht für günstig für eine intensive AR-Tätigkeit bei SAP.

TOP 7 Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Wir sehen den Erwerb eigener Aktien kritisch, wenn sie nicht eingezogen werden. Diese Absicht liegt hier nicht vor. Deshalb lehnen wir den Vorschlag ab.
Nach unserem Grundverständnis gehören die Aktien den Aktionären. Aufgabe des Vorstands ist es, die Geschäfte des Unternehmens zu führen und eine gute Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften, und nicht mit den Aktien der Eigentümer zu spekulieren bzw. zusätzliche Risiken einzugehen. Mit den zum 31.12.06 mit 163 € bewerteten eigenen Aktien wurde zum mindest zum 1. Quartalsabschluss 2007 ein Verlust gemacht.
Auch hat das Unternehmen als Insider einen unfairen Vorteil im Handel mit eigenen Aktien und abgeleiteten derivativen Instrumenten gegenüber den Aktionären. Wie gegen Aktienrückkäufe, ohne Absicht diese auch einzuziehen, spricht sich die SdK deshalb auch gegen den Rückkauf von Aktien mit derivativen Instrumenten aus.

TOP 8 Ermächtigung zum Einsatz von Derivaten beim Erwerb eigener Aktien

Dieser Vorschlag wird abgelehnt. Zur Begründung Vgl. TOP 7.

TOP 9 Beschlussfassung über die Zustimmung zur Informationsübermittlung an die Aktionäre im Wege der TOP Datenfernübertragung sowie Änderung von § 3 der Satzung

Wir stimmen diesem Beschluss zu, da dies dem Unternehmen Einsparmöglichkeiten eröffnet und ausländische Aktionäre schnelleren Zugang zu SAP-Informationen bekommen. Wir gehen allerdings davon aus, dass auf Anfrage Aktionäre weiterhin einen gedruckten Geschäftsbericht erhalten.

Das endgültige Abstimmungsverhalten wird auf der Hauptversammlung festgelegt.

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Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.