Voraussichtliches Abstimmungsverhalten der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

TOP 1
Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses, des gebilligten Konzernabschlusses sowie der Lageberichte für die Daimler AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2008, des Berichts des Aufsichtsrats und des erläuternden Berichts des Vorstands zu den übernahmerechtlichen Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch

Keine Abstimmung erforderlich.

TOP 2
Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Zustimmung
Begründung: Die Daimler AG profiliert sich auch in schlechten Jahren als dividendenzahlendes Unternehmen. Einem Ausfall der Dividende hätten wir angesichts der Finanzkrise ausnahmsweise auch zugestimmt.

TOP 3
Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2008

Zustimmung
Begründung: Daimler befindet sich in schwierigem Fahrwasser. Neben den Auswirkungen der Finanzkrise muss die Modellpolitik als in absehbarer Weise suboptimal bezeichnet werden. Zu den für die Entlastung maßgeblichen Leistungen des Vorstandes gehört in diesem Zusammenhang daher das explizite Einräumen von Fehlentscheidungen durch den Vorstandsvorsitzenden. Die Gewinnung eines neuen größeren Aktionärs schlägt auf der Haben-Seite zu Buche.

TOP 4
Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008

Zustimmung
Begründung: Der Aufsichtsrat hat den Vorstand auf seinem schwierigen Weg begleitet. Spielraum für noch bessere Beratung scheint gegeben - wie in der Begründung zu TOP 3 angedeutet.

TOP 5
Beschlussfassung über die Bestellung des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2009

Zustimmung
Begründung: Mangels konkreter entgegenstehender Gesichtspunkte stimmen wir zu.

TOP 6
Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und deren Verwendung sowie zum Ausschluss des Bezugs- und des Andienungsrechts

Zustimmung
Begründung: Die Gesellschaft hat sich mit dem Aktienoptionsplan 2000 in eine schlimme, für die Aktionäre kostspielige Lage gebracht. Eine Ausnutzung der (hoffentlich) momentanen Tiefkurssituation könnte den negativen Effekt dieses von vornherein falsch konstruierten und monströs ausgestatteten Programms begrenzen. Dem will die SdK auch als Gegner des nun einmal beschlossenen und gerichtlich nicht mehr angreifbaren Aktienoptionsplanes im Interesse der Gesellschaft nicht im Wege stehen.

TOP 7
Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Einsatz von Derivaten im Rahmen des Erwerbs eigener Aktien sowie zum Ausschluss des Bezugs- und des Andienungsrechts

Ablehnung
Begründung: Die SdK ist gegen den Einsatz von Derivaten, weil dem Aktienrückkauf kein spekulativer Charakter zugrunde liegen soll. Dies ist in § 71 Abs. 1 Nr. 8 S. 1 AktG explizit ausgeführt, wonach der Handel in eigenen Aktien als Motivationsgrund ausgeschlossen ist. Gefährdungspotenziale liegen auf der Hand, etwa wenn schon leichte Verzögerungen der gesetzlichen Anforderungen an zeitnahe Transparenz einen großen Effekt haben können.

TOP 8
Beschlussfassung über die Neuwahl von Aufsichtsratsmitgliedern

Zustimmung
Begründung: Die fachliche Qualifikation der Kandidaten steht außer Frage.

TOP 9
Beschlussfassung über die Zustimmung zum Abschluss eines Unternehmensvertrages

Zustimmung
Begründung: Mangels konkreter entgegenstehender Gesichtspunkte stimmen wir zu.

TOP 10
Beschlussfassung über die Änderung der Anmeldefrist zur Hauptversammlung und Satzungsänderung

Zustimmung
Begründung: Die Anpassungen an neue Regelungen sind sachgerecht.

TOP 11
Beschlussfassung über die Aufhebung der genehmigten Kapitalia I und II, die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals 2009 und entsprechende Satzungsänderungen

Ablehnung
Begründung: Die SdK wendet sich gegen Vorratsbeschlüsse um ihrer selbst willen. Die gleichzeitige Vorlage von Kapitalerhöhungen und Aktienrückkäufen führt bei der SdK zur Ablehnung beider Beschlüsse. Dies trifft hier nicht den Aktienrückkauf aus den dort dargestellten Gründen, wohl aber den hier besprochenen Tagesordnungspunkt. Auch angesichts der vorhandenen Liquidität und der Fehlgriffe der Vergangenheit wird die Schaffung von genehmigtem Kapital abgelehnt.

Das endgültige Abstimmungsverhalten wird auf der Hauptversammlung festgelegt.